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Physiotherapie/ aktive Rehabilitation
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Warum aktive Reha? Warum ein Übungsprogramm?
Hier gelten folgende Leitsätze:
"Was genutzt wird, entwickelt sich, was ungenutzt bleibt, verkümmert" - Hippokrates
"Die Funktion formt das Organ" "Use it or lose it" - Julius WolffWenn wir Probleme mit bestimmten Bewegungen haben, Schmerzen in Gelenken oder in der Wirbelsäule bekommen, liegt es häufig an einer geringen lokalen Belastbarkeit oder fehlender Stabilität. Ursachen können eintönige Körperhaltungen, schwere Beruf- und Alltagsbelastungen sein oder eine unzureichende Regeneration nach hoher körperlicher Belastung. Durch ein individuelles Übungsprogramm können wir die allgemeine und spezifische Belastungsfähigkeit verbessern. Man wird " zäher", hat weniger bis keine Probleme mehr in Belastungssituationen. Geübt werden genau die Bewegungen und Haltungen die Probleme machen. Ein zusätzliches Sportprogramm, egal welcher Sport, ist gewinnbringend für die Regeneration, Stressabbau( Cortisol) und ideal als Ausgleich.
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Funktionseinschränkungen, Schmerzen, nachhaltige Physiotherapie und aktive Rehabilitation
"Das auf Auftreten von Schmerzen veranlasst den Patienten zum Arzt oder Physiotherapeuten zu gehen. Dieses "Problem" hat eine eigene Industrie entstehen lassen, mit den verschiedensten Mitteln, Medikamenten und Methoden (v. A. Quick-fix Lösungen). Physiotherapeuten, Manualtherapeuten etc. machen Gebrauch von diversen Methoden, um diesem Problem entgegenzutreten. Ärzte versuchen mit einer Vielzahl von chemischen Mitteln das Symptom Schmerz zu eliminieren. Derjenige der es schafft den Schmerz zu lindern bzw. zu beseitigen, wird als Kapazität in seinem Fachgebiet angesehen. Vor allem im Bereich der Sportmedizin und Sportphysiotherapie kann sogenanntes "medical Shopping" häufig beobachtet werden, wobei Sportler solange von Therapeut zu Therapeut laufen, bis sie jemanden gefunden haben der ihrem Wunschdenken gerecht wird. Auch diesbezüglich hat eine deutliche Kommerzialisierung stattgefunden. Bemerkungen wie "durch die intensive Behandlung war es mir möglich den Wettkampf nach 3 Tagen wieder aufzunehmen" oder "mit Hilfe der speziellen Behandlungsmethode haben wir ihn wieder rechtzeitig fit bekommen", bestätigen diese Tatsache. Jedoch sind solche Aussagen absolut unprofessionell. In starkem Gegensatz zu den schmerzlindernden Behandlungsmethoden steht die Behandlung die einen positiven Langzeit-Effekt anstrebt. Die Behandlung ist ein Prozess, bei dem der Patient die "aktive" Rolle einnehmen muss und selbst für optimale Regenerationsvorraussetzungen, die eine Entfaltung der körpereigenen Heilungskräfte ermöglichen, verantwortlich ist. Auf diese Weise hilft sich der Körper selbst bei der Beseitigung der Symptome und der ADL-limitierenden Faktoren. Diese Art der Behandlung basiert hauptsächlich auf Übungen und Training. Bei Patienten mit lumbalen Wirbelsäulenbeschwerden, liegt die einzige Möglichkeit der Regeneration in einer Verbesserung der Belastbarkeit der jeweiligen Gewebe und im Trainieren der Bewegungen, die das Problem (Schmerz) hervorrufen. Man darf sich nicht zum Ziel setzen die Schmerzen zu eliminieren und danach dem Patienten beizubringen die schmerzverursachenden Bewegungen auszulassen bzw. sich so zu verhalten, dass die Symptome nicht provoziert werden. Funktionelle(s) Wirbelsäulenbehandlung/-training hat nichts zu tun mit Trainingsmodalitäten wie segmentaler Stabilisierung, Bauchmuskeltraining, dem vermeiden von Rotationen, Manipulationen der Facettgelenke, Mobilisierung von Hypomobilitäten und dem Senken der sympathischen Hyperaktivität. Es ist wesentlich einfacher." Quelle: Bindegewebe in der Rehabilitation (1998) von Prof. Bert A.M van Wingerden
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Training und regenerationsbedingte Verletzungen
"Im Bereich der Physiotherapie und der Sportmedizin wird der Term "Überbelastung" dazu benutzt den Entstehungsmechanismus bzw. die Ursache einer Verletzung zu erklären. Wenn ein direktes Trauma, wie z.b. ein Inversionstrauma oder direkte Gewalteinwirkung (Kontaktsportarten), als Ursache für die Verletzung ausgeschlossen werden kann, wird oft der Begriff Übertraining oder Überbelastung verwendet, um das Zustandekommen der Verletzung zu erklären. Solch eine Definition des Begriffes Überbelastung ist jedoch nicht richtig, da jedes qualitative Training von Überbelastung geprägt sein sollte, da ansonsten kein Trainingserfolg bzw. keine Progression eintritt. Der Zeitraum nach dieser Überbelastung ist der entscheidende Faktor, der bestimmt ob die Gewebe in Form einer Leistungssteigerung (z.B. Verbesserung von Zugfestigkeit und Belastbarkeit) oder Leistungsverschlechterung reagieren. Dieser wichtige Zeitpunkt wird Erholungsphase genannt. Wenn dieser Zeitraum nicht mit der für die Erholung und Superkompensation notwendigen Zeit übereinstimmt, werden sich die Gewebeeigenschaften im Laufe der Zeit verschlechtern und es entsteht ein Zustand der "relativen Überbelastung".
NICHT DIE ÜBERBELASTUNG IST URSACHE DER VERLETZUNG, SONDERN UNZUREICHENDE ERHOLUNG NACH DER ÜBERLASTUNG IST FÜR DAS AUFTRETEN EINER VERLETZUNG/TRAUMA VERANTWORTLICH. "
Quelle: Bindegewebe in der Rehabilitation (1998) von Prof. Bert A.M van Wingerden
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Gesundheit, Ernährung und Medikamente...Auch nach 20 Jahren aktueller denn je. Auszug aus "Bindegewebe in der Rehabilitation"
"Es ist komisch und zugleich verheerend, daß normale Werte unseres Lebens und unsere Existenz zum wirtschaftlichen Nutzen bestimmter Industrien verändert werden. Bei vielen Krankheiten wird eine pharmazeutische Intervention als normale Behandlungsstrategie akzeptiert. Sobald jedoch grundlegende Gesundheitsmaßnahmen ergriffen werden um gesund zu werden bzw. zu bleiben, wird dies als alternative Methode bezeichnet. In diesem Zusammenhang ist die Ernährungswissenschaft ein gutes Beispiel. Da eine richtige Ernährung der erste Schritt in Richtung Gesundheit ist und für alle Systeme in unserem Körper absolut notwendig ist, um Homöostase aufrecht zu erhalten, sollte bei allen möglichen Krankheiten in erster Instanz die Aufmerksamkeit der Ernährung gelten, um auf diese Weise wieder gesund zu werden. Leider wird diese Vorgehensweise noch immer als alternative Methode bezeichnet. Dies ist ein großes Mißverständnis, denn in Wirklichkeit ist die Pharmazie eine Alternative, in Situationen, in denen unser eigenes Abwehrsystem nicht mehr in der Lage ist das Problem zu lösen.Der erste Schritt in Richtung Gesundheit sollte sich immer auf unser eigenes Abwehrsystem richten. Da die meisten Medikamente, wie bereits zuvor erwähnt, in diesen normalen, angeborenen Körpermechanismen eingreifen, sollte man anfangen über echte "Alternativen" nachzudenken. Ein Problem diesbezüglich ist die Tatsache, daß Ärzte während ihres Studiums alles über Krankheiten und schlechte Gesundheit lernen. Wissen über gute Gesundheit und die Aufrechterhaltung davon, wird hingegen nur unzureichend vermittelt. Das ist auch ein Grund dafür, warum viele Ärzte nicht auf eine Diskussion über z.B Ernährung und Gesundheit eingehen, oftmals mit der Begründung "Unsinn" und "keine Beweise" usw..
Die Orthomolekularwissenschaft und Ernährungswissenschaft liefern eine Vielfalt verschiedener Studien, unter anderem am Menschen, die sich auf die Behandlung von Krankheiten richten.
Argumente wie "keine Beweise" oder "Unsinn" sind nicht konstruktiv und für eine Diskussion ungeeignet. Sie blockieren lediglich eine Diskussion und zeugen von Unwissen. Momentan ist eine positive Entwicklung im Hinblick auf die klinische Anwendung der Ernährungswissenschaften zu entdecken. Es wird nun angenommen, daß bestimmte Ernährungsfaktoren bei verschiedenen, sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Arteriosklerose und allen möglichen Allergien, von größter Wichtigkeit sind. Diese Annahme findet ihre Bestätigung durch wissenschaftliche Beweise. Schade bezüglich dieser generell positiven Entwicklung ist der momentane Trend, den verschiedene "Ernährungsfachleute" eingeleitet haben, die zwar die Pharmazie verurteilen, sich aber derselben Markttechnicken bedienen und die Wirkung ihrer Produkte überschätzen. Eine richtige Ernährung ist und bleibt nach wie vor das Wichtigste."
Quelle:" Bindegewebe in der Rehabilitation" 1998 von Prof. Bert A.M. van Wingerden
Training
Ernährung
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Warum bei chronischen Schmerzen und Entzündungen auf die Ernährung achten?
Bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie z.B. bei entzündlichen/ rheumatischen Prozessen, chronischen Gelenk- und Rückenbeschwerden, kann ein Verzicht oder wenigstens eine Reduzierung von einigen Lebensmittel einen Rückgang der Symptome bedeuten.
Dazu gehören:- alle raffinierten (bearbeiteten)
- Produkte
- Zucker
- Weißmehl
- tierisches Fett und Protein (Fleisch und Milchprodukte)
- Eier
- Alkohol
Diese Produkte sorgen für einen Anstieg von Entzündungsstoffen(Prostaglandine/ PGE2), die für Schmerzen, Schwellung und anderen Entzündungszeichen verantwortlich sind. Außerdem nehmen diese Produkte negativen Einfluss auf unser Immunsystem. Wenn entzündungshemmende Medikamente( z.B. Ibuprofen, Diclofenac, Voltaren) wirken, wirkt auch Ernährung, allerdings ohne Nebenwirkungen, aber mit vielen gesundheitlichen Vorteilen. Diese Medikamente sorgen nicht nur für eine Enzündungshemmung, sondern blockieren ebenfalls die meisten Anpassungsmechanismen, die wir benötigen um gesundes und, vor allem, belastbares neues Gewebe aufzubauen!
Achtet man dann noch auf eine ausreichende Menge an mehrfach ungesättigten Fetten( MUFS), Omega 3- Fettsäuren, werden Gegenspieler von PGE2 gebildet, die zusätzlich eine entzündungs- und schmerzhemmende Wirkung entfalten.
Achten Sie auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, bestehend aus frischem Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, 1-2 mal Fleisch, 1-2 mal Fisch und trinken sie in ausreichender Menge Wasser und ungesüßte Tees. Sorgen Sie für mindestens 3 Mahlzeiten und essen sie bedarfsgerecht. Abends müssen wir keine großen Mengen an Kohlenhydraten und Kalorien zu uns nehmen, da wir diese in den meisten Fällen nicht mehr verbrennen werden.